IMAGO - Ein Social Business

In Ruanda sind die Spuren des Genozids vor 20 Jahren noch deutlich sichtbar: Ehemals reiche und wohlhabende Bauern sind vollkommen verarmt. Zwar wächst die Wirtschaft weiterhin jährlich um ca. 8%, dennoch hat das Land mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Vor allem durch die Dominanz der Subsistenzlandwirtschaft ist der langfristige, gemeinschaftliche Aufbau stark eingeschränkt. Alternative Tätigkeitsfelder zu erschließen ist für die ländliche Bevölkerung Kiruhuras und der Umgebung kaum möglich, da mangelndes Kapital und eine schwache Infrastruktur die Region nicht konkurrenzfähig macht. Ziel des Programms ist es, die Zielgruppe durch Mikrokredite, Stipendien und Finanzinvestitionen wirtschaftlich zu fördern und gutem Unternehmertum zur Umsetzung zu verhelfen.






Aktivität


Der erste Projektentwurf, bei dem die Herstellung von Handwerksprodukten in Kiruhura und der Vertrieb dieser in Deutschland durch uns organisiert werden sollte, wurde während der Projektreise 2015 revidiert und eine Ausgründung in ein Social Business beschlossen. Dies hängt vor allem mit dem Aufwand des Aufbaus der Produktionslinie und rechtlichen Vorgaben zusammen. Ein Kontaktnetzwerk zu Herstellern, lokalen Unternehmen und Fachexperten konnte initiiert werden. Mit dem Beschluss der Ausgründung von IMAGO am Standort Lüneburg entstand ein Planungsteam für das Unternehmen außerhalb von L’appel Deutschland, welche die Unternehmensgründung und -führung eigenständig fortführen wird. Die Grundlage für eine enge Kooperation von IMAGO und L’appel Deutschland wurde gelegt.



Ausblick


2016 wird IMAGO als eigenständiges Unternehmen gegründet werden, bei dem L’appel Deutschland teilhaben wird. Aktuell planen wir, dass L’appel Deutschland ebenfalls als Teilhaber ohne Gewinnbeteiligung auftreten wird. Die Produktion und der Vertrieb werden beginnen. Die Gewinne dieses Unternehmens werden an L’appel weitergegeben und im IMAGO-Fund für die gemeinsamen Projektziele verwendet. Es ist noch unklar, ob IMAGO in der Lage sein wird bereits im ersten Geschäftsjahr den Fund zu füllen und damit eine Projektumsetzung zu ermöglichen. In gemeinsamer Projektbetreuung werden L’appel Deutschland, Mitarbeiter von IMAGO und ruandische Partner das Projekt verwalten und somit besonders Synergien durch häufigere Aufenthalte vor Ort nutzen können.


Chancen & Risiken

Unternehmensgründungen im Kontext des internationalen Handels auf dem Afrikanischen Markt sind immer risikoreich und scheitern nicht selten an einer Vielzahl von Hindernissen. L’appel Deutschland schätzt das Risiko des Scheiterns von IMAGO, aufgrund der engen Verbindung zu den Partnern im Land, jedoch als so niedrig ein, dass eine finanzielle Beteiligung an diesem Projekt gerechtfertigt ist. Die Chancen für potenziertes Wachstum des IMAGO Funds und die Wirkung der Nutzung dieses Funds sind um ein Vielfaches höher als das Risiko. Im Worst-Case-Szenario würde L’appel Deutschland e.V. die Finanzmittel in Waren aus Ruanda investieren. Da das Geld garantiert bei der Zielgruppe ankommt, könnte selbst dann nicht von einem Misserfolg gesprochen werden. Im Best-Case-Szenario erwirtschaftet IMAGO bereits im ersten Jahr Überschüsse für den Fund, sodass wir 2016 schon in doppeltem Sinne mit den Finanzmitteln Entwicklung fördern könnten.


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