Ruanda

Das Land der 1000 Hügel

Durch die während der Kolonialzeit der Belgier in Ruanda entstandene ethnische Trennung von Hutu und Tutsi,
kam es in den 1990er Jahren zu einem Bürgerkrieg in Ruanda welcher in dem Genozid 1994 gipfelte.
Im Genozid wurden nahezu 1000000 Menschen umgebracht; großteilig Tutsi gegen die die Pogrome gerichtet waren,
jedoch auch tausende gemäßigte Hutu verloren ihr Leben während dieser Zeit.

Durch den Einmarsch der RPF unter der Führung des heutigen Präsidenten Paul Kagame wurde der Genozid beendete
und es folgte eine Jahre lange Zeit der Verurteilung und Versöhnung im Land.
Die Trennung zwischen Tutsi und Hutu ist per Gesetz aufgehoben und verboten.

Wo findet das Engagement statt?

Kirihura Cell, Mukarange Sector, Gicumbi District, North Province, Rwanda


Ruanda gilt heute in vielerlei Hinsicht ein Beispielland Afrikas, doch auch 20 Jahre nach dem Genozid sind die
Spuren noch deutlich sichtbar: Ehemals reiche und wohlhabende Bauern sind vollkommen verarmt, es gibt Millionen Waisen,
Halbwaisen und Witwen, ein Großteil der Bevölkerung ist traumatisiert und die Bevölkerung ist durchzogen
von starken Vertrauensbrüchen und tiefer Angst.

Die politische Situation in Ruanda scheint beispielhaft, es gibt kaum Korruption, bis zur 9. Klasse gilt eine offizielle Schulpflicht,
während deren nahezu keine Schulgebühren erhoben werden, Ziel ist es möglichst viele Schüler_innen
bis zur 12. Klasse in der Schule zu behalten und ihnen anschließend den Besuch einer Universität zu ermöglichen.

Weiterhin ist das steigt das Wirtschaftswachstum jährlich um ca. 8% wobei der Dienstleistungssektor
den Landwirtschaftssektor im Rohstoffarmen Ruanda überragt.


Dennoch hat das Land mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, durch die sehr hohe Bevölkerungsdichte
und der Dominanz der Subsistenzlandwirtschaft werden Felder und andere natürliche Ressourcen stark strapaziert und übernutzt.

Nach dem Genozid ist die Infrastruktur weitgehend wieder hergestellt, der Zugang zu ländlichen Regionen ist jedoch weiterhin schwierig, die mangelnde Vernetzung und großen Entfernungen die zumeist zu Fuß überwunden werden müssen,
erschwert dem Menschen in Ruanda, besonders in ruralen Gebieten, den Zugang zum Markt, und die Erschließung neuer Wirtschaftszweige.

Für den Zugang zum globalen Markt gelten die gleichen Bedingungen hinzukommen jedoch sehr hohe Kosten aufgrund der Binnenlandlage Ruandas. Ruanda gilt bis heute als eines der ärmsten Länder der Welt ( HDI: Platz 167 von 187),
knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt unter extremer Armut.